Atem

Atman – Altindisches Wort für Atem, Seele, Lebenshauch, Weltseele.
Odem – Mitteldeutsches Wort für Atem, Hauch, Geist.
Spiritus – Lateinisches Wort für Atem, Lufthauch, Lebensluft, Seele.
Pneuma – Griechisches Wort für Atem, Hauch, Wind, Geist.
Ruach– Hebräisches Wort für Atem, der göttliche Hauch, Geist, Wind.

 

Bei allen Völkern aus der Vergangenheit und der Gegenwart finden sich Hinweise und Lehren für die Heilkraft des Atems. In China war die Kunst, Krankeitszustände mittels Atemanwendungen zu behandeln, noch vor der Akupunktur bekannt. In Tibet und Indien führen Yoga-Techniken und meditative Praktiken auf Atemübungen zurück, die der Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit dienen. Im inneren der ägyptischen Pyramiden und im alten Testament finden sich ebenfalls bereits atemtherapeutische Ratschläge.

 

In der heutigen westlichen Welt werden laufend Studien verfasst über die Wirkung des Atems. Z.B. hat man herausgefunden, dass bei vertiefter Atmung körpereigenes Endorphin ausgeschüttet wird. Ebenso wird wissenschaftlich untersucht, was in der Meditation und in Achtsamkeitsübungen geschieht bzw. sich verändert.

 

«Der Atem ist Dein bester Kamerad»

(indisches Sprichwort)

 

«Der Bauer atmet mit dem Bauch,
der Kaiser mit dem grossen Zeh»

(chinesisches Sprichwort)

 

Die Chinesen bezeichneten den Atem als königlichen Weg des Heilens. Die Hebräer sehen den Atem als Hauch Gottes an. Gandhi′s Vorname Mahatma heisst nicht nur grosse Seele, sondern auch grosser Atem. Atem ist Leben – er umfasst uns als Ganzes – leiblich und seelisch. Ohne Nahrung können wir einige Wochen überleben, ohne Wasser ca. 3 Tage, ohne Atem aber nur ganz wenige Minuten. Atem ist unser ständiger Begleiter, er gibt uns den Lebensrhythmus an.

 

Der Atem zeigt uns Polaritäten auf:

 

Geben und Nehmen
Tun und Lassen
Innen und Aussen

 

Atem erfahren

Atem ist ein physiologischer Vorgang, er ist ein körperlicher Zustand,
er ist ein seelischer Ausdruck und ein geistiger Vorgang, er ist die Brücke zwischen Körper, Geist und Seele.

 

Da der Atem nur erfahren und erlebt werden kann, richtet sich die Atem- und Körpertherapie an Menschen, die bereit sind, die Funktion und die Wirkungsweise des Atems über die eigene Erfahrung zu lernen.

Mit Aufmerksamkeit und Sammlung, die der körperlichen Empfindung und dem Atem zugewendet werden, schult der Erfahrbare Atem die körperliche Empfindungsfähigkeit sowie die seelisch-geistige Sensibilität. In der Folge wird das Atemgeschehen seinen natürlichen und ursprünglichen Gesetzmässigkeiten zugeführt. Der Atemrhythmus wird geordnet, die ideale Körperspannung kann entstehen.

Daraus entwickelt sich ein verstärktes Wohlbefinden, das die körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte betrifft, diese bereichert und erweitert. Durch Übung der Sammlung auf das «hier und jetzt» wächst die bewusste Anwesenheit, das bewusste «Da-sein» fördert die unmittelbare Selbsterfahrung und führt zum gesuchten Einheitsbewusstsein.  ErgoPoint_Magazin-Atemlos.pdf

 

 

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